Mittwoch, 29. April 2015

Gelesen: Meine Lieblingspuppe zum Häkeln

Eines der schönsten Geschenke, die wir zur Geburt unserer Tochter bekommen haben, war diese selbst gehäkelte Puppe. Sie zog gleich mit viel Gepäck bei uns ein: einem Bettchen inklusive gehäkelter Bettwäsche und drei verschiedenen Outfits. Seitdem wird fast täglich mit ihr gespielt. Der Sonntagsjunge, den noch nicht so interessiert, dass die kleine Dame eigentlich seiner Schwester gehört, übt an der Puppe das An- und Ausziehen und fährt sie im Anhänger seines Rutschautos spazieren. Da die Begeisterung hier so groß ist, habe ich mich sehr gefreut, vom Verlag Bassermann Inspiration ein Rezensionsexemplar des Buches zur Verfügung gestellt zu bekommen, aus dem die Anleitung für diese Spielgefährtin stammt. Und auch das Buch begeistert mich!
"Meine Lieblingspuppe zum Häkeln" ist eines der schönsten Häkelbücher, das ich kenne. Nicht nur die Entwürfe an sich, auch wie sie in Szene gesetzt wurden, ist unglaublich liebevoll. Man hat fast den Eindruck, nicht durch ein Werk mit Handarbeitsanleitungen, sondern durch ein Bilderbuch zu blättern. Zu diesem Charakter trägt vor allem bei, dass die Anleitungen sich gebündelt am Ende des Buchs (S. 60-95) finden. So bleibt im Hauptteil (S. 1-60) Platz für großformatige Fotos. Zudem erzählt die französische Autorin Isabelle Kessedijan mit ihren Puppen, deren Outfits und Accessoires jeweils fast schon kleine Geschichten.  
Geeignet ist dieses Buch im Din-A-4-Format insbesondere für geübtere Häkler/-innen. Teilweise sind die Anleitungen etwas kniffliger. Es werden z.B. gehäkelte Stücke (u.a. bei der Luftmatratze) mit Stoffstücken verbunden. Ein Schwachpunkt ist in meinen Augen, dass nicht erklärt wird, wie die Haare am Kopf angebracht werden. Hierzu wird lediglich gesagt, dass es viele Möglichkeiten gibt. Wer sich aber davon nicht abhalten lässt, bekommt in diesem wunderschönen Buch die Anleitung für das Puppenkind, für einen dazugehörigen Koffer, der auch als Bett verwendet werden kann, die Bettwäsche, die Grundausstattung (Höschen, Schuhe, Strümpfe, Hose, Pullover) und 45 weitere Accessoires. Und alle anderen können sich das Buch auch einfach nur anschauen und in den zauberhaften Bildern schwelgen. Ich werde jetzt als nächstes unsere Puppe mal für den kommenden Sommer ausstatten, mit einem Planschbecken, oder einem Badeanzug, oder...
Das Buch ist für den fairen Preis von 12,99 Euro im Buchhandel erhältlich. Meine persönlichen Eindrücke verlinke ich bei der Häkelliebe.

Montag, 27. April 2015

Alltag...

Einem fiebernden Kind eine Milchflasche gemacht. Im Kindergarten angerufen und es abgemeldet. Das andere Kind gestillt. Kaffee gekocht. Schnell mit dem Liebsten gefrühstückt, ein Kind auf dem Schoß. Meinen Aquarückbildungskurs für heute abgesagt. Einen bunten Fußabdruck hergestellt, für die Taufdekoration. Und noch einen, fürs Geschwisterbuch. Ein Kind gebadet, gewickelt und angezogen. Zehn kleine Fußnägel geschnitten. Die Betten gemacht. Das andere Kind gewaschen, gewickelt und angezogen. Ein Buch vorgelesen. Noch ein Buch vorgelesen. Hustensaft und Fiebersaft gereicht. Mit dem einen Kind inhaliert. Die Spülmaschine ausgeräumt. Die Spülmaschine eingeräumt. Den Trockner ausgeräumt. Die Waschmaschine eingeräumt. Kaufladen gespielt. Die Waschmaschine ausgeräumt. Gebügelt. Wäsche gefaltet und einsortiert. Brot gemacht. Apfel kleingeschnitten. Saftflasche gefüllt. Wieder Fieber gemessen. Den PEKiP-Kurs für morgen abgesagt. Gestillt. Gewickelt. Zwei Kinder zum Mittagsschlaf überredet. Kartoffeln fürs Abendessen aufgesetzt. Gebügelt. Den PEKiP-Kurs für morgen abgesagt. Kindergarten auch. Die "Bob der Baumeister"-CD angestellt. Mit dem anderen Kind inhaliert. Aufgeräumt. Den Salzstreuer konfisziert. Gestaubsaugt. Aus dem Liederbuch vorgesungen. Zwei Kindern Jacken und Mützen angezogen. Sie in die Autositze gesetzt. Eingekauft. Ein paar aussortierte Bücher hierhin gebracht. Zurück zu Hause die Einkäufe verstaut und die Kinder wieder ausgezogen. Möhrenbrei gefüttert. In der Spielküche gespielt. Abendessen gekocht. Den Tisch gedeckt. Den Tisch wieder abgeräumt. Einem Kind den Schlafanzug angezogen. Dem anderen auch. Einem Kind "Gute Nacht" gewünscht. Bürosorgen angehört. Gestillt. Essen aufgewärmt.
Seitdem ich in der Elternzeit bin, beschleicht mich immer mal wieder abends das Gefühl, am Tag rein gar nichts geschafft zu haben. Eigentlich absurd.

Samstag, 25. April 2015

Samstagskaffee #62

Heute gibt es von mir mal ein Bild vom vergangenen Samstag. Am letzten Wochenende waren wir mit der Kindertagesstätte unseres Sonntagsjungen unterwegs. Von Freitag bis Sonntag hatten sich fast alle Eltern, Kinder und Geschwisterkinder in der Jugendherberge am Alfsee bei Osnabrück eingemietet. Dort gibt es ein kleines Bungalowdorf mit bunten Häuschen, die um eine Art Dorfplatz mit Spielgeräten aufgestellt sind - eine hübsche und zugleich praktische Unterkunft für unsere Runde. Unserem Sohnemann hat dieser kleine Urlaub sehr gut gefallen. Für die Eltern waren lediglich die Nächte teils etwas anstrengend - nachvollziehbar, bei der Aufregung und der neuen Umgebung. Zum Glück begleitete uns bestes Sonnenwetter, so dass wir ganz viel draußen unternehmen konnten: ein großes Planspiel machen, bei dem Eltern und Kinder gleichermaßen gefordert waren, die Spielplätze nutzen, zum See spazieren und Steine ins Wasser werfen... Habt ein schönes Wochenende!
Verlinkt mit herzlichen Grüßen bei der netten Runde von Ninjas Samstagskaffee

Mittwoch, 22. April 2015

12tel Blick 2015 (4)

Am Sonntag sind wir auf dem Weg in den Ort an meinem "12tel Blick"-Aussichtspunkt vorbeigekommen. So sieht es hier in diesem Monat aus. Vor allem an dem Baum rechts im Vordergrund sieht man mittlerweile schon viel mehr Grün.
Wir waren auf dem Weg zum "Frühlingsfest" bei uns im Ort. Dann sind alle Läden auch am Sonntag geöffnet, viele Unternehmen lassen sich spezielle Aktionen einfallen, in der Fußgängerzone herrscht reges Treiben und es gibt einen großen Kinderflohmarkt. Unsere Kinder waren von diesen Eindrücken am Ende so erschöpft, dass sie im Fahrradanhänger einschliefen - und auch nicht aufwachten, als wir auf dem Rückweg mit ihrem neuen Luftballon etwas zu schnell an einem Stacheldraht vorbeisausten...
Die Idee des Projekts "12tel Blick": "Suche dir ein Motiv in der Natur, in der Stadt, in deiner Wohnung, ...mache einmal im Monat ein Foto und wundere dich über die Veränderungen". Meine bisherigen Monatseindrücke findet man hier:  JanuarFebruar, März.

Sonntag, 12. April 2015

12 von 12 im April 2015

Der heutige Sonntag war bei uns ein besonderer Tag. Zunächst einmal fing das Weihnachtsmädchen, eigentlich unsere kleine Langschläferin, recht früh an, in ihrem kleinen Bettchen vergnügt vor sich hin zu brabbeln. Der Sonntagsjunge hingegen hat in der vergangenen Nacht durchgeschlafen, und das auch noch in seinem eigenen Bett. Das ist ihm in seinem zweijährigen Leben bislang erst sieben Mal passiert. Wann wir wohl aufhören werden, mitzuzählen? Beim Frühstück haben wir uns daraufhin jedenfalls spontan entschieden, dass wir mit zwei gut gelaunten, ausgeschlafenen Kindern den sonnigen Frühlingstag für einen längeren Ausflug nutzen können. Als Ziel suchten wir uns den "Keukenhof" in der Nähe von Amsterdam aus. Immer im Frühjahr können in dieser großen Gartenanlage für acht Wochen Unmengen an Tulpen, Hyazinthen und Narzissen bewundert werden. Möglich wird dies durch die sogenannte "Lasagnebepflanzung" (Ist das nicht ein kurioses Wort? Ist heute neu in meinen Wortschatz gewandert), bei der die Zwiebeln von Blumen, die zu verschiedenen Zeiten blühen, in mehreren Schichten übereinander gepflanzt werden. Lust auf ein paar Eindrücke? Dann kommt mit...
12 Bilder von meinem 12. des Monats - natürlich verlinkt bei Caros Sammlung "12 von 12".

Samstag, 11. April 2015

Samstagskaffee #61 im Épi

Nach einer durchwachsenen Woche mit guten und schlechten Nachrichten haben wir beschlossen, uns den Start in dieses Wochenende besonders nett zu machen. Also sind wir heute früh mal alle gemeinsam zum Schwimmkurs des Sonntagsjungen gefahren. Während die Jungs im Wasser waren, haben das Weihnachtsmädchen und ich den Einkauf erledigt. Anschließend haben wir uns ein leckeres, gemeinsames Frühstück gegönnt. Unser Ziel war das "Épi" am Alten Fischmarkt in Münster, eine französisch anmutende Boulangerie und Patisserie, die es mittlerweile sieben Mal in Deutschland gibt. Wir entschieden uns für das Frühstück für zwei mit dem schönen Namen "Tête-à-Tête", das mit einem sehr großen, sehr leckeren Brotkorb, Wurst, Käse, Marmelade, Honig, frischgepresstem Orangensaft und meinem heutigen Samstagskaffee einherging. Mjam... Habt ein schönes Wochenende!
Verlinkt bei Ninjas Samstagskaffee und bei Marinas schöner Sammlung "12 Monate - 12 Cafés".

Freitag, 10. April 2015

Gelesen: Das Geheimnis des 2. Sommers

Auf der Suche nach passender Urlaubslektüre für unseren Trip zur Nordsee stieß ich im Bloggerportal von Random House auf "Das Geheimnis des zweiten Sommers". Das Cover mit dem roten Reetdachhaus in der Dünenlandschaft fand ich ganz ansprechend. Ich habe mich daher sehr gefreut, dass der Verlag blanvalet mir ein kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. 
Worum geht es? Der Roman besteht aus zwei parallelen Erzählsträngen, die in unterschiedlichen Zeiten angesiedelt sind. Greta Rosenboom kehrt, frisch von ihrem Lebensgefährten getrennt, zu einem Familienfest nach Hause zurück. Ihrem Großvater Arjen schenkt sie zu dessen Geburtstag "gemeinsame Zeit". Der nutzt das Geschenk direkt und geht mit Greta auf Reisen. Gemeinsam fahren sie nach Beekensiel, einer fiktiven Halbinsel an der Nordseeküste, auf der Arjen seine Kindheit verbrachte. Getreu der Lebensweisheit "das beste Mittel gegen Liebeskummer ist nunmal eine neue Liebe" (S. 137) kommen Greta und der Neffe der Pensionswirtin sich - zunächst zögerlich - näher. In meinen Augen ist die Entwicklung dieser Liebesgeschichte relativ vorhersehbar. Mysteriöser sind da schon die parallelen Erzählungen aus der Kindheit des Großvaters. Im Mittelpunkt steht hier die Freundschaft von Arjen mit Ruben, einem Ausreißer, der in den Dünen lebte und einen ganz besonderen Schatz hütete: "Als er ein Rascheln von Stoff hörte, traute er sich kaum aufzublicken. Ruben hatte in den Ausschnitt seines fadenscheinigen Hemdes gegriffen und das Lederband hervorgezogen, das immerzu um seinen Hals hing. An seinem Ende hing ein schmales Schmuckstück" (S. 155). Im Hardcover erschien der Roman unter dem Titel "Das Geheimnis des Walfischknochens" - ein Titel, der mich persönlich noch mehr angesprochen hätte als der Titel der Taschenbuchausgabe. Die beiden Geschichten entwickeln sich parallel, teils mit ein paar kleinen Längen, werden immer mehr miteinander verknüpft und spitzen sich am Ende zu - mit unterschiedlichem Ausgang. Mir gefielen die Kombination dieser verschiedenen zeitlichen Ebenen und auch das Küstenflair, das in beiden durchgehend eine Rolle spielt. Man kann vermuten, dass die Autorin, die bislang überwiegend Fantasyromane geschrieben hat, selbst gerne an der Nordseeküste unterwegs ist. 
Mein Fazit: Nette Urlaubslektüre für den Strandkorb.

Dienstag, 7. April 2015

#bookupDE beim Coppenrath-Verlag

Schon vor einiger Zeit hatte ich angekündigt, von dem Bookup-Treffen zu berichten, an dem ich teilnehmen konnte. Es hat etwas gedauert, hier nun aber ein paar Eindrücke von einem interessanten Nachmittag beim Coppenrath-Verlag in Münster. Vorab: Was ist eigentlich ein "Bookup"? Kurz gesagt: Ein Treffen ("meet up") von Menschen, die sich für Bücher ("books") interessieren an Orten, die mit Büchern zu tun haben, z.B. Verlage, Bibliotheken, Buchhandlungen. Die Idee stammt von Stefanie Leo (Bücherkinder.de), die auch das Treffen in Münster organisierte. Eine Besonderheit solcher Bookup-Treffen: Handys zu zücken ist ausgesprochen erwünscht. Schon direkt aus der Veranstaltung werden Eindrücke in den verschiedenen sozialen Netzwerken geteilt. 
Das erste Bookup-Treffen in Münster fand in der Alten Feuerwache statt, einem Verlagsgebäude des Coppenrath-Verlags. Ein Ziel, das mich direkt reizte, denn vor ein paar Jahren konnte ich bereits an einer anderen Veranstaltung desselben Verlags in dessen Räumlichkeiten am Münsteraner Hafen teilnehmen und war nachhaltig beeindruckt von der inspirierenden, bunten Gestaltung der Räumlichkeiten. Damals verließ ich das Gebäude mit dem dringenden Bedürfnis, mich möglichst direkt am nächsten Tag um einen Job dort zu bewerben. Um ein wenig vorweg zu greifen - auch diesmal ging es mir ähnlich. 
Zunächst aber wurden wir bei einer Tasse Kaffee eingeladen, uns näher über den Verlag zu informieren. Keineswegs langweilig, denn die Mitarbeiter des Verlags hatten eine gute Idee: Sie luden uns ein, an einer nachgestellten, natürlich verkürzten "Vertreterkonferenz" teilzunehmen, in der die Neuerscheinungen des Verlags dem Buchhandel vorgestellt werden. Ein spannender Einblick. 
Anschließend waren wir dann eingeladen, uns die Räumlichkeiten näher anzuschauen. Neben dem großen Showroom im Erdgeschoss ist insbesondere der Schlauchturm der alten Feuerwache wirklich einen Besuch wert. Mit viel Liebe zum Detail hat der Verleger Wolfgang Hölker diesem von außen so unscheinbaren Gebäude eine ganz neue Note gegeben. Die magentafarbene Treppe und der magenta-grau-karierte Teppich ziehen sich als verbindende Elemente durch die vielen, kleinen Stockwerke, die teils als Schlafzimmer, Bad oder Wohnzimmer gestaltet sind. Dazu wurden aus verschiedenen Ländern Möbel, Bilder, kleine und große Kuriositäten zusammengetragen. In jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken.
Besonders beeindruckend ist das "Afrikazimmer". In der ehemaligen Sporthalle der Feuerwache hat der Verleger sein eigenes Büro eingerichtet, als Teppich eine große Landkarte Afrikas, an den Wänden ein überdimensionales, zweigeteiltes Gemälde einer Hafenszene. Insgesamt kann ich nur sagen, dass ich auch diesmal beim Gang durch das Verlagsgebäude aus dem Staunen nicht heraus kam. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein solch inspirierendes Umfeld einen großartigen Nährboden für Kreativität und wunderbare Bücher darstellt. 
Vielen Dank an Stefanie für die Organisation und an den Coppenrath-Verlag für die Einladung. Mehr Eindrücke von diesem Treffen gibt es übrigens *hier*. 
PS: Mir hat nicht zuletzt diese Veranstaltung viel Lust gemacht, meiner Liebe zu Büchern auch hier in der nächsten Zeit mehr Raum zu geben. Daher wird es hier jetzt etwas häufiger auch mal die ein oder andere Rezension geben. 

Samstag, 4. April 2015

Gelesen: Vier um die Welt

Derzeit sind die Nächte für mich häufig relativ kurz und immer wieder unterbrochen, wenn das kleine Weihnachtsmädchen gestillt werden möchte. Diese Wachphasen nutze ich oft, um ein wenig im Internet zu surfen. In einer dieser Nächte habe ich mich regelrecht festgelesen, und zwar bei Alexandra Franks Reiseberichten "Vier um die Welt". Die Hamburger Journalistin berichtet darin von der Weltreise, die sie und ihr Lebensgefährte mit ihren beiden Kindern, einem sechs Monate alten Baby und einem vierjährigen Kind, unternommen haben. Jetzt sind ihre Texte als Buch erschienen und ich habe mich sehr gefreut, ein Rezensionsexemplar vom Goldmann Verlag zu erhalten. 
Aber Moment mal - eine Weltreise mit zwei Kindern, ist das nicht viel zu gefährlich? Unverantwortlich? Teuer? Nur mit Stress für alle Beteiligten verbunden? Und haben die Kinder denn in dem Alter überhaupt etwas davon? Ja, all diese Gegenargumente sind auch der Autorin begegnet. Und gerade hier stellt Franks Reisebericht einen wohltuend ermutigenden Gegenpol dar. Zu viert reiste die Familie insgesamt fünf Monate um die Welt, von Südamerika über Neuseeland nach Australien und Singapur. Sie übernachten in Privatunterkünften, Hostels oder Hotels, sind aber auch zeitweise im Wohnmobil unterwegs. Kurzweilig, lebendig und humorvoll schildert sie die Begegnungen mit ihren Gastgebern, mit Einheimischen und anderen Touristen. Sie beobachtet, welche Auswirkungen das Unterwegs sein auf ihre Familie hat. Und sie macht Lust, selbst die Koffer zu packen, denn ihr Fazit lautet eindeutig: "Weltreise mit Kindern? O ja, das geht - ganz wunderbar sogar!" Mit Vergnügen habe ich ihre tagebuchartigen, essayistischen Texte ein zweites Mal gelesen. Warum aber ein Buch kaufen, dessen Geschichte auch kostenfrei und mit Fotostrecken verknüpft im Internet abrufbar ist? Für das Buch spricht sicherlich, dass es sich hierbei um die ausführlichere Version handelt. Dagegen spricht allerdings die Druckqualität. Zumindest in meinem Exemplar ist der Druck auf einigen Seiten so schwach, dass sie nur schwer lesbar sind. Auch auf die schwarz-weiß Bilder im Inneren hätte ich verzichten können. Schön ist hingegen, dass man auf dem ausklappbaren Umschlag noch ein paar farbige Fotos findet. Ein ermutigendes Buch für junge Familien mit Fernweh.


Samstagskaffee #60

Heute musste ich mich beeilen, um noch schnell ein Foto von unserer Kaffeetafel zu machen. Die Tasse mit meinem Samstagskaffee geriet da ein wenig in den Hintergrund. Schnell war das Lamm angeschnitten und kurz darauf nur noch Krümel übrig. Ich weiß, eigentlich gehört das Osterlamm erst am Ostersonntag auf den Tisch, aber da sich meine Familie nun mal heute, und nicht morgen getroffen hat, haben wir das einfach vorgezogen. Die Tage sind bei uns derzeit mit Osterbräuchen angereichert. Gestern gab es Struwen, kleine Hefepfannekuchen, die im Münsterland traditionell an Karfreitag gegessen werden. Wir haben mit den Kindern Eier angemalt und noch einige weitere gefärbt. Heute gab es leckeres, selbst gebackenes Osterlämmchen. Und während ich dies schreibe, liegt in meiner Nähe ein kleiner, zweijähriger Sonntagsjunge im Bett, der morgen sicher als erstes nachschauen wird, ob der Osterhase tatsächlich etwas in unserem Garten versteckt hat. Ein frohes Osterfest wünsche ich! 

Mittwoch, 1. April 2015

Gelesen: Pimp your bike

Vor kurzem bin ich in einem sozialen Netzwerk auf diesen kleinen Aufruf des LV-Buchverlags gestoßen: "Du bist DIY-Blogger und hast Lust auf eines unserer exklusiven 'I love my Bike'-Kits, die wir - gemeinsam mit Coats Handarbeiten - liebevoll zusammengestellt haben? Dann schreib uns..."
Na, das passt ja, dachte ich mir - es geht um Kreatives und das mit Bezug zum Fahrrad, der Leeze. Mein Interesse war geweckt und ein paar Tage später konnte ich schon einen dicken Umschlag aus dem Briefkasten ziehen. Darin fand ich zunächst einmal das dazugehörige Buch: "Pimp your bike".
In diesem Buch finden sich insgesamt 20 DIY-Projekte, die von elf kreativen, fahrradbegeisterten Bloggern zusammengetragen wurden. Die Bandbreite ist groß. Es sind nützliche Sachen dabei (Ohrwärmer für den Fahrradhelm, Speichenschutz, Werkzeugrolle), schöne (Sattelüberzug, Helmschmuck) und einfach nur lustige (Hasenohren für den Fahrradkorb). Eines ist gewiss: Mit diesen Extras am Rad fällt man auf. Zu jedem Projekt gibt es eine ausführliche, bebilderte Anleitung. Zudem gibt es hinten im Buch noch relativ umfangreiche Technikkapitel, in denen die notwendigen Grundlagen des Häkelns, Strickens und Nähens erklärt werden.
Ganz besonders aber: Neben dem Buch bekam ich auch ein kleines DIY-Paket zugeschickt, das die notwendigen Utensilien enthielt, um eines der Projekte direkt umzusetzen. So macht eine Buchrezension wirklich Spaß, gute Idee! Gerne habe ich mir direkt die Häkelnadel geschnappt und mich an das kleine "I love my bike"-Schild gemacht.

Die Anleitung ist gut verständlich und leicht umzusetzen. Das Herz habe ich - anders als in der Anleitung - nicht ausgefüllt. So gefiel es mir besser. Ob das Schildchen tatsächlich wie eine Art Nummernschild hinten an meiner Leeze landet? Eher nicht. Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, es als Applikation auf einer Fahrradtasche zu nutzen. Eine passende Anleitung dafür ist ebenfalls im Buch enthalten. Und so ganz nebenbei ist noch etwas anderes entstanden...

Einen klitzekleinen Kritikpunkt kann ich nur anmerken: Wenn schon ein DIY-Kit zur Verfügung gestellt wird, dann fänd ich es schön, wenn es auch vollständig und exakt wäre. In meinem Fall lag eine Häkelnadel Nr. 3,5 bei. Laut Anleitung wäre Größe 3 passender gewesen (und die habe ich jetzt auch benutzt). Zudem lag kein Magnetklebeband bei. Mein Gesamtfazit aber: "Pimp your bike" ist ein Buch, das kreativen Fahrradliebhabern viel Spaß machen wird.