Sonntag, 30. Juni 2013

Fast auf die Katze gekommen

Es ist wohl eine grundsätzliche Entscheidung: Berge oder Meer (Meer!), Dusche oder Wanne (Wanne), McDonalds oder Burger King (mir total egal, auf Burger egal welcher Herkunft kann ich gut verzichten), Hund oder Katze... Und genau hier taucht das Problem auf. 

Bislang hätte ich immer gesagt: "Hund!" Mit Katzen konnte ich nie viel anfangen. Meinem Liebsten geht es ähnlich. Beim Stichwort "Katze" fallen ihm in der Regel mehrheitlich Bezüge zu den Serien "Alf" oder "Die Simpsons" ein, wobei die Katzen entweder als Futter oder Verkehrsopfer enden. Und doch wäre ich im Moment stark versucht, eine Katze bei uns aufzunehmen, wenn auch nur eine ganz bestimmte. Wie es dazu kam?

Verwandte, die wir in den USA getroffen, teils auch erst dort kennen und schätzen gelernt haben, engagieren sich hier als Pflegestelle für heimatlose Katzen, die im Tierheim keinen Platz mehr finden, und deren Vermittlung. Kurz vor unserer Rückkehr nahmen sie wieder eine Familie auf, eine Katze mit drei Kleinen, zwei Mädchen und einem Jungen. Sie fragten uns, ob wir Namensvorschläge für die Kätzchen hätten. So kam der kleine Kater dazu, "Klaus" getauft zu werden. "Rabaukenklaus", um genau zu sein.



Der echte Rabaukenklaus saß mit uns im Flugzeug, sowohl auf dem Hin- als zufällig später auch auf dem Rückweg. Und während wir ins freuten, wie unkompliziert das Reisen mit einem kleinen Baby sein kann, zeigte Klaus, dass es mit einem ca. 5-Jährigen mitunter schon ganz anders zugeht. Wegen Klaus konnte in Deutschland der Boarding-Prozess nicht pünktlich starten, weil Klaus die elektrischen Türen blockierte. Wieder auf deutschem Boden hatte Klaus als Einziger wegen seines bockigen Verhaltens Schwierigkeiten an der Passkontrolle. Im Flugzeug wusste man immer, wo er war, denn man konnte stets seine Eltern daneben hören: Fass das nicht an, lass das los, bleib hier, komm her, wo ist denn schon wieder deine Jacke geblieben. So kam Rabaukenklaus zu seinem Namen.



Und wurde wiederum Namensgeber für einen kleinen, niedlichen Kater, der durch sein anhängliches, liebevolles aber auch freches und vorwitziges Verhalten auffiel. Da wir quasi Taufpaten waren, wurden wir nun immer mal wieder mit Fotos und Videos auf dem Laufenden gehalten. Und es geschah, was schon der kleine Prinz beschrieb: "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast." 

Klingt vielleicht etwas pathetisch, aber Klaus ist mir irgendwie vertraut geworden, obwohl ich ihm nie persönlich begegnet bin. Mittlerweile ist seine ganze Familie vermittelt worden, nur er ist noch über. Und ich glaube, lägen nicht 6.785 km Luftlinie zwischen uns, ich wäre plötzlich sehr versucht, darüber nachzudenken, ob nicht doch mal eine kleine Katze bei uns einziehen könnte. Erstaunlich... 

Edit: Vier Tage nach diesem Eintrag hat jetzt auch Klaus ein neues Zuhause gefunden.

Donnerstag, 27. Juni 2013

Baby an Bord

In meinem letzten Post habe ich von unserer Reise nach Chicago geschwärmt. Eine kleine Besonderheit dieses Urlaubs ist einen eigenen Eintrag wert, zumal es dazu im Vorfeld viele Fragen von Freunden und Verwandten gab. Unser jüngster Reisekumpan ist nämlich unterwegs gerade erst vier Monate alt geworden. Wollt ihr wirklich schon so eine weite Reise mit ihm unternehmen? Wie soll das denn gehen? - Diese Fragen haben wir in den Wochen und Monaten vor unserer Abreise oft gehört. Nachdem wir jetzt um einige Erfahrungen reicher sind, können wir nur sagen: Es geht ganz gut. Zumindest, wenn man gut vorbereitet ist. Was für uns wichtig war, damit der Urlaub mit Baby für alle möglichst stressfrei verlief?


Eine besondere Herausforderung stellte natürlich der ca. 8-stündige Flug dar. Wir hatten uns im Vorfeld von der Kinderärztin beraten lassen, was wir beachten können. Da der Zwerg den Druckausgleich ja noch nicht alleine hinbekommt, war es für ihn eine Hilfe, beim Startvorgang und während des Sinkflugs zu trinken. Weil er noch gestillt wird, habe ich ihn also jeweils angelegt. Hilfreich war für mich der Tipp der Kinderärztin, damit beim Starten wirklich zu warten, bis es ernst wird, denn auf dem Rollfeld waren wir jeweils noch relativ lange unterwegs, ohne abzuheben. Auf dem Rückflug hat eine Stewardess mir vor der Landung noch einen entsprechenden Hinweis gegeben, ab wann der Kleine schlucken sollte, das fand ich sehr nett und hilfreich. Inzwischen gibt es auch Ohrstöpsel für Kinder, die beim Druckausgleich helfen sollen, aber die werden erst ab dem Alter von einem Jahr empfohlen. Im Handgepäck dabei hatten wir für den Kleinen Fieberzäpfchen und Nasenspray, haben aber beides glücklicherweise nicht gebraucht.
Verbracht hat der Zwerg die Flugreisen an recht unterschiedlichen Plätzen. Beim Starten und Landen saß er auf meinem Schoß, gesichert mit einem sogenannten Loop-Belt, der in meinen Sicherheitsgurt eingehängt wurde. Auf dem Hinweg hatten wir ein Babybett reservieren können, das vor unseren Sitzen an der Wand eingehängt wurde. Darin hat er zwar nicht den ganzen Flug verbracht, aber immer wieder doch längere Zeitabschnitte. Ihm hat es sehr gut gefallen, zumal das Bettchen etwas erhöht hing und mit Blickrichtung auf den Gang. Die meisten Passagiere, die vorbei kamen, warfen einen Blick hinein und der Kleine grinste zurück. Auf dem Rückweg war es leider nicht so komfortabel. Die Babybettchen waren da schon reserviert, so dass er den gesamten Flug auf meinem Schoß verbrachte. Dort schlief er zwar noch mehr als auf dem Hinflug, ich dafür aber deutlich weniger. 
Von der Fluggesellschaft gab es übrigens sogar jeweils ein kleines Geschenk. Auf dem Hinweg war das eine kleine Rassel, die viel Anklang fand. Auf dem Rückweg gab es ein kleines Kuschelkissen in Form einer Wolke, das für unseren Kleinen noch nicht von besonderem Interesse war. Den Kinderwagen hätten wir übrigens auch gratis mitnehmen können, haben uns aber dagegen entschieden und stattdessen hier einfach einen Wagen und einen Autositz vor Ort geliehen - ein guter Service.
Eine Bemerkung noch zum Flug: Bei beiden Flügen wurde darauf geachtet, dass wir beim Boarding als Erste drankamen. Das finde ich auch gut so. Auf dem Hinweg wurden wir dann allerdings auf dem Weg zur Gangway auch als Erste in eine weitere Kontrolle gebeten und alles, auch die Wickeltasche, nochmal auf Sprengstoff untersucht. Am Ende kamen wir als Letzte an Bord und konnten uns mit dem Baby auf dem Arm unseren Weg durch das wuselige Flugzeug bahnen. Das war wenig hilfreich. Für das Wickeln unterwegs gab es an Bord Wickeltische in zwei Toiletten. Ich habe dabei jeweils die Tür offen gelassen, weil es mir sonst zu eng wurde. 

Im Hotelzimmer konnten wir gratis ein Baby-Bettchen dazu buchen. Der geliehene Kinderwagen und der Autositz haben uns gute Dienste erwiesen. Insgesamt haben wir die große Stadt sicher aus einer besonderen Perspektive kennengelernt, indem wir immer auf barrierefreie Wege achteten und an verschiedenen Stellen Wickel- und Stillmöglichkeiten entdeckten. Gut gefallen hat mir diesbezüglich vor allem das Angebot des Art Institute, wo es statt des üblichen Wickeltisches in der Damentoilette einen eigenen "Family restroom" gab, der durch eine weitere Sitzgelegenheit und einen zuziehbaren Vorhang auch einen geeigneten Rahmen für eine Stillmahlzeit bot - das kann ich nur zur Nachahmung empfehlen. 

Unser Fazit: Wir konnten nur staunen, wie aufgeweckt, zufrieden und unkompliziert unser kleiner Sonntagsjunge diese Reise mit uns gemacht hat. Selbst der Jetlag war nur auf dem Rückweg - da aber für uns alle drei - ein Problem. Und diese Erfahrung hat uns sehr darin bestätigt, dass dieses junge Alter eben noch ein ziemlich guter Zeitpunkt auch für solche weite Reisen ist. Nur schade, dass er sich hinterher nicht mehr an diesen Urlaub erinnern wird, wenn wir ihm auch sicher noch ganz oft davon erzählen werden.

Über den großen Teich

Wir sind zurück. Von einer sicherlich ziemlich einmaligen Reise. Der Juni scheint in diesem Jahr ein beliebter Hochzeitsmonat zu sein. Nach einer lieben Kollegin und Freundin hat sich jetzt auch noch ein Familienmitglied getraut. Um bei diesem schönen Ereignis (und das war es!) hier dabei zu sein und zu erleben, wie er und seine Liebste im Rahmen einer jüdischen Zeremonie mit vielen Gästen zueinander Ja sagen, zog es uns in die Ferne und über den großen Teich. Zehn Tage lang durften wir Chicago erleben, die drittgrößte Stadt der USA. Im Vorfeld sind wir oft gefragt worden, warum wir denn ausgerechnet dorthin reisen, wenn es unser erster Trip in die Staaten ist, und nicht nach New York oder so. Nun, dafür gab es in diesem Fall ja gute Gründe. Aber auch darüber hinaus muss ich sagen, ist Chicago nicht der schlechteste Platz, um einen ersten Einblick in die amerikanische Lebensart und Kultur zu bekommen. Wir haben uns jedenfalls auf Anhieb ein wenig in diese Stadt verliebt, und das liegt nicht zuletzt an der originellen Kombination von Seeufer und Wolkenkratzern, die das Stadtbild und die Skyline prägt. Daher haben wir auch viele Gelegenheiten genutzt, diese Eindrücke aus der Distanz aufnehmen zu können. Wir sind mit dem Boot über den Chicago River und auf den Lake Michigan rausgefahren, haben dem Willis Tower, dem derzeit neunthöchsten Gebäude der Welt, einen Besuch abgestattet, wo man im 103. Stock - wenn man mutig oder verrückt genug ist - noch auf eine Plexiglasscheibe hinaustreten und runterschauen kann und haben neben Taxi und der Hochbahn auch das Wassertaxi genutzt, um von einem Ort zum anderen zu kommen. Genossen haben wir auch die Besuche im Shedd Aquarium, im frei zugänglichen Lincoln Park Zoo und ganz besonders im Art Institute, in das wir gleich zweimal gehen mussten, weil ein Tag einfach nicht ausreichte. Dafür gab es praktischerweise extra ein verbilligtes Next-Day-Ticket; offenbar waren wir nicht die ersten, denen es so ging. Daneben haben wir natürlich viel Familie - engere und entferntere - kennengelernt und wiedergetroffen, was den Aufenthalt zu einem ganz besonderen gemacht hat. Ich glaube, da sind wir nicht zum letzten Mal gewesen...
Echtes Postkartenwetter - die Skyline von Chicago vom Wassertaxi aus .
Die Hochbahn "The El" eröffnet interessante Perspektiven auf die Stadt.


Mit leichtem Dunst - der Blick vom Willis Tower nach Norden.


Der Willis Tower überragt alles; Blick auf die Stadt vom Seeufer aus.

Montag, 10. Juni 2013

Reisevorbereitungen

Heute konnte ich, während das Baby eines seiner kurzen Powernaps eingelegt hat ...unsere Flugbuchung überprüfen, die Fahrtdauer zum Flughafen abrufen, einen Parkplatz fürs Auto reservieren, die Wettervorhersage am Zielort ansehen, einen Kindersitz und einen Kinderwagen am Zielort mieten, den entsprechenden Mietvertrag elektronisch unterschreiben und die Anzahlung überweisen.

Jetzt mal ehrlich - wie ging so was denn, als es noch kein Internet gab???


Samstag, 8. Juni 2013

Wir fahren nach Berlin!

Ein Wochenende in der Hauptstadt und wir haben:

  • uns sehr über Menschen gewundert, die auf der Autobahn anhalten, um das Elbe-Hochwasser zu begaffen,
  • bei unserer Ankunft mit einem Glas alkoholfreien Sekt, der sich überraschenderweise im Gepäck fand (danke!), auf das fertiggestellte Buchmanuskript angestoßen,
  • im Hotelzimmer noch ein paar Muffins das Maul gestopft, 
  • auf dem Balkon ein paar Fitnessübungen durchgeführt,
  • einen stimmungsvollen Traugottesdienst erlebt,
  • einen verwunschenen Klostergarten entdeckt,
  • Hochzeit gefeiert,
  • einen Fuchs mitten in Steglitz überrascht,
  • Freunde getroffen,
  • beim Sonntagsfrühstück hier ein neues Backbuch erstanden,
  • mal wieder festgestellt, dass wir ein sehr reisetaugliches Baby haben
...kurzum: unterm Strich ein sehr schönes Wochenende gehabt.


Und jetzt wird zuhause aus- und wieder eingepackt...





Dienstag, 4. Juni 2013

Untermieter

...gibt es in diesem Sommer zum ersten Mal in unserem Vogelhotel. Jetzt begleitet uns immer lautes Gezwitscher aus vielen kleinen, hungrigen Kehlen, wenn wir draußen sitzen. Was ja in diesem Jahr noch nicht allzu häufig ging. Ein nachwuchsreiches Jahr eben bei uns...

Startschuss

Los geht's - mein erster Blog-Eintrag. Und ich gestehe, hier wird noch experimentiert. Aber ich bin hoffnungsvoll, dass das gute, alte learning-by-doing-Prinzip sich auch hier als hilfreich erweisen wird.
Jetzt auch noch ein Blog...das werden sich wohl ein paar derjenigen denken, die mich kennen. Ist sie denn nicht ausgelastet? Doch, bin ich, keine Sorge. Aber ich habe einfach Lust dazu. Schreiben hat mir schon immer Spaß gemacht; auch Tagebücher waren früher dabei. Außerdem gibt es so vielleicht für den einen oder die andere die Möglichkeit, ein klein wenig (mehr) an unserem Leben und Alltag teilzunehmen. Wer dazu Lust hat, ist hier herzlich willkommen.

Impressum

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Gesa Bertels
(Adresse bei Bedarf gerne auf Nachfrage)

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