Dienstag, 27. März 2018

Gehäkelt: Babydecke

In den vergangenen Wochen und Monaten, die hier ja reichlich gefüllt waren, ist auch meine abendliche Häkelrunde oft ausgefallen. Mittlerweile habe ich aber den Faden nicht nur sprichwörtlich wieder aufgenommen. Entstanden ist dabei in diesem Monat auch diese Babydecke. Das Muster trägt den passenden Namen: "Call the midwife" (Ruf die Hebamme). Kann es einen passenderen Namen für eine Babydecke geben? Mit den vierblättrigen Kleeblättern bringt es dem kleinen Erdenbürger, für den es gedacht ist, hoffentlich ganz viel Glück in seinem Leben. Das Muster ist effektvoll, aber nicht zu kompliziert. Einmal verstanden, brauchte ich die Anleitung nicht mehr und die Maschen rutschen wie von allein von der Nadel. Der Name dieser Decke weist übrigens auf den Ursprung dieses Musters hin. Eine Babydecke dieser Art erschien in der gleichnamigen BBC-Serie "Call the midwife", die aus dem Leben von Hebammen in den 1950er Jahren erzählt. Sie spielt im verarmten Londoner East End. Eigentlich wollte ich sie mir schon längst mal ansehen. Von einer Freundin hatte ich mir schon vor längerem die DVDs ausgeliehen. Ich lege sie jetzt mal auf dem Stapel wieder weiter nach oben. Oder besorge mir doch mal die Bücher, die der Serie zugrunde liegen. 




Verlinkt bei den Liebsten MaschenHäkelLine, Dienstagsdinge und dem Creadienstag.

Samstag, 17. März 2018

große Pötte in Papenburg (Samstagskaffee #113)

Heute morgen hat der Wecker bei uns schon ganz früh geklingelt, obwohl Wochenende ist. Wir hatten uns vorgenommen, den Tag für einen Ausflug zu nutzen. Schon vor ein paar Wochen hatten wir uns Karten für einen Besuch bei der Meyer Werft in Papenburg reserviert. Von uns aus ist man in unter zwei Stunden dort. Die Kinder nahmen sich CDs und und Bücher für die Fahrt mit, damit ihnen nicht so schnell langweilig wurde. 
In Papenburg angekommen, schien zwar wunderbar die Sonne, aber es pfiff auch ein eisiger Ostwind. Gut, dass wir unsere warmen Jacken, Mützen und Schals angezogen hatten. Von der Touristeninformation aus fuhr uns ein Shuttlebus zum Gelände der Werft, die bereits 1795 gegründet wurde und immer noch in Familienbesitz ist.

Im Besucherzentrum angekommen, gab es zunächst eine unangenehme Überraschung. Ein Stromausfall brachte die geplanten Abläufe der Führung durcheinander. Schnell kam aber ein Techniker vorbei, um das Problem zu beheben. Mit zwei kurzen Filmen wurden uns erste Eindrücke vom Bau eines Kreuzfahrtschiffs und der Geschichte der Familie Meyer vermittelt. Anschließend wurden wir durch das Besucherzentrum geführt. Besonders anschaulich fand ich einen Raum mit vielen großen Modellen der in dieser Werft gebauten Ozeanriesen, alle im Maßstab 1:100 gehalten. Auch der Blick in nachgebaute Kabinen war interessant. Der Höhepunkt der Führung war für mich persönlich aber der Blick in die großen Trockendocks, insbesondere in das Baudock 2, wo gerade vor wenigen Tagen die "Norwegian Bliss" ausgedockt wurde. Es handelt sich dabei um das größte, überdachte Trockendock der Welt. Derzeit wird darin u.a. ein AIDA-Schiff, die AIDAnova, gebaut. Auch wenn es mich nach diesem Tag immer noch nicht direkt zum Urlauben auf so einen großen Kahn ziehen würde - über die Dimensionen, die in Papenburg realisiert werden, kann ich nur staunen.





Verlinkt - mit vielen Grüßen - beim Samstagsplausch.

Dienstag, 13. März 2018

Gehäkelt: Babyhose

Es bleibt wohl noch eine Weile dabei, bedingt durch meine derzeitige Lebensphase: Wenn mir etwas von der Häkelnadel hüpft, ist es im Moment meist etwas für einen kleinen Menschen. In diesem Fall ist diese kleine, gemütliche Pumphose (Größe: 6-9 Monate) ein Geschenk zur Geburt. Die Eltern haben sich vom Geschlecht ihres Kindes überraschen lassen. Irgendwie finde ich das immer schön, wenn jemand diese Entscheidung trifft. In meinen Augen unterstreicht es, dass der kleine Mensch, der da unterwegs ist, einfach angenommen wird, so wie er ist. Zugegebenermaßen bin ich selbst dafür allerdings immer viel zu neugierig gewesen. Damit die Hose so oder so zur restlichen Garderobe passt, habe ich mich für eine Kombination aus petrol und türkis entschieden. Mein 5-jähriger Sohn findet das allerdings immer noch schwierig und meint, ich sollte beim nächsten Mal vielleicht lieber warten, bis das Baby größer ist und sagen kann, was seine Lieblingsfarbe ist. Hmmm...



Die Anleitung stammt übrigens von *hier*. Und verlinkt wird die Zwergenbuchse nun bei den Liebsten Maschen, HäkelLine, Menschen(s)kinder, Dienstagsdinge, Handmade on Tuesday und natürlich dem Creadienstag.

Sonntag, 4. März 2018

Aus den "Ochsenwochen" (Samstagskaffee #112)

In den letzten Wochen war es hier auf dem Blog verhältnismäßig ruhig. "Ochsenwochen" (Oxveckor) nennt man in Schweden diese erste Zeit des Jahres, habe ich mal gelesen. Vermutlich kommt der Ausdruck daher, dass die Bauern früher in diesen Wochen besonders hart arbeiten mussten, ohne Unterbrechung von Feiertagen. Ungefähr so fühlte es sich bei mir in den letzten Monaten an. Wie es dazu kam? Ich erzähle es euch heute mal bei einem Samstagskaffee.
Als im vergangenen Jahr unser drittes Kind zur Welt kam, wollte ich eigentlich erstmal für einige Monate wieder in Elternzeit gehen. Dann entschied sich meine Elternzeit-Vertretung, die Stelle zu wechseln. Das ist nicht zum ersten Mal passiert und es sorgte immer dafür, dass der Wiedereinstieg für mich etwas schwerer war als geplant. Ist ja auch klar, jede Person füllt einen Arbeitsplatz anders aus und mit jedem Wechsel gibt es immer etwas Reibungsverluste. Ich hatte jedenfalls keine große Lust, wieder auf eine solche Situation zuzusteuern und habe daher mit meinem Mann gemeinsam überlegt, ob wir meinem Arbeitgeber etwas anbieten können. Letztendlich bin ich dann direkt wieder zurück in den Job gegangen, wenn auch nur mit einem Stellenumfang von 25 Prozent. Zudem war vereinbart, dass ich einen Aufgabenbereich übernehme, der nicht mit vielen Außenterminen verbunden und auch mal im Homeoffice zu erledigen war. Meine Tochter habe ich an Bürotagen mitgenommen. Das ging deutlich besser als erwartet. Sie spielte meist zufrieden neben meinem Schreibtisch auf ihrer Krabbeldecke. Wäre ich somit nicht bereits wieder in der Arbeitswelt angekommen, hätte ich im Herbst diese Stellenausschreibung vermutlich gar nicht gesehen oder nicht darauf reagiert. 
Gesucht wurde eine wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni, in einem Forschungsprojekt, das inhaltlich nah an meiner bisherigen Tätigkeit lag. Mich ließ die Idee nicht mehr los, mich vielleicht dort zu bewerben. Es sprach manches dafür: Meinen bisherigen Job mache ich seit über 10 Jahren. Es gibt dort keine Aufstiegsmöglichkeiten mehr. Die Weiterentwicklungsmöglichkeiten waren begrenzt. Forschung macht mir Spaß und kam bislang zu kurz. Zudem enthält die Stelle die Möglichkeit zur Promotion, was mich ebenfalls schon länger reizt. Allerdings gab es auch einiges, was dagegen sprach. Ich würde einen unbefristeten Arbeitsvertrag für einen befristeten aufgeben. Mein Arbeitsumfang würde sich von 25 auf 65 Prozent erhöhen, was mit der familiären Situation vereinbar bleiben musste. Die Fortführung des Arrangements, mit dem Kind an meiner Seite zu arbeiten, wäre fraglich. Dennoch: Ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich mich noch oft fragen würde, ob ich mich nicht hätte bewerben sollen, wenn ich es nicht täte. Nach ein paar Gesprächen mit meinem Liebsten und meinem potentiellen zukünftigen Arbeitgeber entschied ich mich, meine Bewerbungsunterlagen einzureichen. Der Rest ist schnell erzählt: Ich wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen, bekam den Job und sagte zu.
Soweit, so gut, doch aufgrund der langen Beschäftigungsdauer in meinem letzten Job war meine Kündigungsfrist recht lang. Wir einigten uns auf einen Aufhebungsvertrag. Dennoch war klar, dass beide Arbeitsverträge im Januar und Februar eine Zeitlang parallel laufen würden. Nun, habt ihr mitgerechnet? 25 + 65 Prozent, das ergibt annähernd eine Vollzeitstelle, verteilt auf zwei Arbeitgeber und das mit einem Baby an Bord. Zudem gibt es ja auch noch zwei weitere Kinder im Kindergartenalter hier, einen Mann, einen Haushalt. Die Rechnung konnte nicht aufgehen. Das habe ich allen Beteiligten gegenüber transparent gemacht. Von beiden Arbeitgebern gab es dieselbe Reaktion: Wenn ich es mir zutrauen würde, wäre es für sie in Ordnung. Auch, wenn ich dann vermutlich Minusstunden machen würde. Und so lief es dann in diesen ersten Wochen des Jahres. Ein großer Verdienst kommt dabei unserer Jüngsten zu, die mich so zufrieden immer wieder an jeden Arbeitsplatz begleitet, solange nur eine Krabbeldecke, etwas Spielzeug, Essen, Trinken und Wickelsachen für sie dabei sind. Aber mal ehrlich: Hätte man einem Mann ein solches Arrangement auch vorgeschlagen? Ich bin mir da unsicher. 

Die Tage waren also entsprechend gefüllt. Hinzu kam auf der privaten Ebene, dass eine schwere Krankheit im nahen Umfeld uns alle sehr beschäftigt hat, insbesondere emotional. Und dann gibt es da ja auch noch ein Bauprojekt. Aber: Allmählich dreht sich der Wind. Der Krebs hat auch in dieser Runde nicht gewonnen. Die Baugenehmigung erwarten wir in der nächsten Zeit. Mein alter Arbeitsvertrag ist nun beendet und mein Stundenkonto stand zumindest dort zum Schluss sogar leicht im Plus. Die Entscheidung für die neue Stelle fühlt sich immer noch ganz richtig an. Die größeren Kinder und auch mein Mann finden es ganz normal und richtig, dass ich bereits wieder arbeite. Meine Schwiegereltern sind zum Glück oft bereit und in der Lage, uns zu unterstützen, wenn es hilfreich ist. Und die Kleinste hat sich ohnehin als mein bestes Teammitglied herausgestellt. Manchmal denke ich schon fast wehmütig daran, dass unsere gemeinsamen Bürovormittage nun schon gezählt sind, bis sie in der Kita startet. Nun freue ich mich aber erstmal, dass ein Ende der "Ochsenwochen" in Sicht ist.  Irgendwie passt es, dass ich an diesem Wochenende auch das erste Mal das Gefühl hatte, dass nun endlich der Frühling kommt. Geht es euch auch so?