Donnerstag, 3. Juli 2014

Gelesen: Seitenwechsel

Das Buchthema für die vergangenen drei Monate bei der "Lesenden Minderheit" lautete: "Lies ein Jugendbuch". Passend zum Thema ist mir in den vergangenen Tagen "Seitenwechsel" von Michael Römling in die Finger geraten. Der Coppenrath-Verlag hatte zu einer Kaminzimmerlesung mit dem Autoren in die Alte Feuerwache in Münster eingeladen. Ein paar wenige Plätze wurden verlost und bei dieser Verlosung hatte ich Glück! Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Worum geht es? Die Geschichte spielt im Sommer 1961, in den Wochen rund um den Bau der Berliner Mauer. Mittelpunkt der Geschichte sind die beiden Brüder Julius und Bernhard. Sie wohnen zusammen im Osten Berlins. Die beiden Brüder sind recht unterschiedlich. Bernard studiert Biologie und interessiert sich für Tierfotografie. Julius ist gemeinsam mit seinem besten Freund Jack, einem amerikanischen Soldaten, regelmäßig in den Westberliner Jazzkellern zu finden, wo sie unter anderem mit entsprechenden Schallplatten handeln. Eines Abends beobachtet Bernhard in einem Waldstück in Brandenburg sowjetische Soldaten dabei, wie sie mysteriöse Gegenstände verladen. Am nächsten Morgen findet er seinen Vater erhängt auf. Sehr schnell werden Zweifel wach, ob es sich tatsächlich um einen Selbstmord handelt. Bei ihren Nachforschungen geraten die beiden Brüder zwischen die Fronten verschiedener Geheimdienste. Schließlich bleibt ihnen nur eine Möglichkeit: Sie müssen in den Westen. Doch in der Nacht, in der sie fliehen wollen, wird die Mauer errichtet. Ihre Flucht wird dringender, aber auch schwieriger...
Ich fand es ganz faszinierend, mal ein Buch zu lesen, das in der DDR spielt - für mich eine Premiere. Auch wenn die Geschichte fiktiv ist, sind die Rahmenbedingungen gründlich recherchiert, so dass die Handlung tatsächlich so hätte stattfinden können. Hier merkt man, dass der Autor ursprünglich Geschichte studiert hat und auch seine früheren Veröffentlichungen (Stadtführer, Bildbände) in diesem Bereich angesiedelt waren. "Seitenwechsel" ist spannend geschrieben. Die Geschichte hat mich gefesselt. Ich bin mir allerdings auch nach dem Lesen noch nicht sicher, in welches Genre ich dieses Buch tatsächlich einordnen würde. Jugendbuch, historischer Roman, Spionagethriller - von allem ist etwas dabei. Eine gute Mischung.
Ach ja, das nächste Buchmotto für die Monate Juli bis September lautet übrigens: "Lies ein Buch, dessen Geschichte in Briefform geschrieben ist". Hat jemand einen Vorschlag oder einen Tipp für mich?

1 Kommentar:

  1. Klingt sehr interessant. Muss ich mir mal näher anschauen. Danke für den Tipp!

    AntwortenLöschen

Schön, dass du bei mir zu Gast bist! Ich freue mich über jeden Kommentar!
Viele Grüße
Gesa