Freitag, 11. Juli 2014

Himmelfahrt [Rezension]

Hach, irgendwie macht es mich immer ganz kribbelig, wenn im Buchhandel noch vermerkt ist "Dieser Artikel ist noch nicht erschienen.", aber das Buch schon bei mir im Briefkasten liegt. In diesem Fall hat der Kriminalroman "Himmelfahrt" von Richard Dübell dieses nette Gefühl ausgelöst, der mir von Blogg dein Buch und dem Ullstein Taschenbuch Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Heute ist das Buch erschienen. Ich durfte es in den letzten Tagen schon einmal lesen. 
Worum geht es? "Himmelfahrt" ist der zweite Band einer Krimiserie um den Landshuter Hauptkommissar Peter Bernward. Er spielt in einer Zeit, in der ganz Landshut von einem Hochwasser bedroht ist. Keller sind vollgelaufen, Straßen und Brücken sind gesperrt, Dämme drohen zu brechen. Die Einsatzkräfte der Polizei haben sowohl beruflich wie auch privat alle Hände voll zu tun. In dieser Situation wird die Leiche eines stadtbekannten Bauunternehmers gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass ein alter Skandal, der Landshut vor vielen Jahren erschütterte, eine Rolle spielt. Den Fall übernimmt Flora Sander, die in der Regel mit Peter Bernward gemeinsam ermittelt. Die beiden wurden offenbar im ersten Band ein Paar. Im zweiten Band jedoch ist die Beziehung in die Brüche gegangen. Da das getrübte Verhältnis der beiden sich auch auf ihre Arbeit auswirkt, entscheidet ihr Chef, Flora den Fall diesmal alleine zu übergeben und stellt ihr eine junge, ehrgeizige Polizistin zur Seite. Peter Bernhard bleibt jedoch dran und merkt als Erster, dass in diesem Fall auch seine Kollegin Flora in höchster Gefahr schwebt. 
Der Autor Richard Dübell ist 1962 geboren, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er lebt in der Nähe von Landshut. Sein Kriminalroman "Himmelfahrt" ist vom ersten Kapitel an durchgehend spannend und unterhaltsam geschrieben. Die Idee, die Geschichte mit dem Szenario eines Hochwassers zu verbinden, das Handlungsräume begrenzt, Fluchtwege einschränkt und zusätzlichen Druck auf die zuständigen Polizisten ausübt, gefiel mir gut. Als wären akuter Liebeskummer bei den Ermittlern und ein drängender Mordfall, der weitere Todesfälle nach sich zieht, nicht vielleicht auch schon genug gewesen, spitzt sich die Lage durch diese Überschwemmung an der ein oder anderen Stelle noch mal ganz besonders zu. Auch den ironischen Humor, der hier und dort in den Dialogen durchblitzte, mochte ich und hätte mir hiervon durchaus noch mehr vorstellen können. Insgesamt habe ich das Buch daher gerne gelesen. Zwei Kritikpunkte seien dennoch erlaubt: Zum einen hatte ich relativ schnell einen Verdacht, welche Personen in dieser Geschichte eher zur Täterseite gehören. Dieser Verdacht bestätigte sich, was für mich etwas von der für einen Kriminalroman essentiellen Spannung rausnahm. Zum anderen finde ich die Wahl des Titels und des Buchcovers merkwürdig. Beides passt zwar inhaltlich und stilistisch zum ersten Band mit dem Titel "Allerheiligen". Das Cover mit dem Traktor und den Heuballen vor dem düsteren Himmel passt von der Stimmung auch durchaus zu einem Kriminalroman, wie auch der doppeldeutige Titel. Bei beidem - Bild und Titel - fehlt mir jedoch der Bezug zur Geschichte. Hätte nicht auch das Hochwasser auf dem Cover vorkommen können? Und warum "Himmelfahrt"? Vielleicht habe ich den entscheidenden Bezug im Buch ja auch einfach überlesen, das mag sein. Dann freue ich mich über einen Hinweis.
Mein Fazit: Ein gut geschriebener, wenn auch nicht herausragender Kriminalroman, der sicher insbesondere in der Region um Landshut herum seine Leser finden wird.

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Gesa