Freitag, 10. Oktober 2014

Der Tote und das Mädchen [Rezension]

Wenn die Tage kürzer, grauer und nebliger werden, die Nächte länger und dunkler, dann bekomme ich direkt etwas mehr Lust, gute Kriminalromane zu lesen. Wie passend, dass mir Blogg dein Buch und der Verlag dotbooks freundlicherweise gerade ein entsprechendes, neues Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Übrigens (nach diesem hier: *klick*) wieder ein E-Book, ich gewöhne mich langsam daran…
Gelesen habe ich somit in den letzten Tagen "Der Tote und das Mädchen" von Martina Nick, Band 1 einer Krimireihe um die Kommissarin Marie Maas. Zum Inhalt gibt der Verlag folgendes an: "Marie Maas hat gerade erst einen erholsamen Kurzurlaub an der Nordsee verbracht und hätte eigentlich gern noch etwas mehr Zeit für ihren Liebhaber. Doch die Pflicht ruft, schließlich trägt man als Chefin der Hamburger Mordkommission eine gewisse Verantwortung - und natürlich wartet schon ein neuer Fall auf sie. Der Devisenmakler Horst Reimann wurde in seiner Wohnung erschossen. Hat der Mord etwas mit den illegalen Waffengeschäften des Opfers zu tun? Oder wurde er von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt?"
An dem für meinen Geschmack sehr ansprechend gestalteten Titelbild erkennt man schon, dass die Krimireihe am Wasser spielt, genau genommen in Hamburg. Wenn ich das Cover auch für sehr gelungen halte, geht es mir mit dem Titel zugegebenermaßen nicht ganz so. "Der Tote und das Mädchen" ist für einen Kriminalroman doch relativ nichtsagend und wenig speziell. Viele Krimis könnten wohl so überschrieben werden. Etwas merkwürdig fand ich es auch, als mir auffiel, dass das Buch ursprünglich bereits unter einem anderen Titel auf dem Markt war. Der Kriminalroman erschien erstmalig bereits vor fast 10 Jahren, 1995 im Knaur Verlag; damals noch unter dem Titel "Tödliche Ostern". Dort ist er mittlerweile nicht mehr im Programm. Ich wurde darauf übrigens erst aufmerksam, als ein Frühstückspreis im Buch noch in Mark angegeben wurde. Das ließ mich stutzen. 
Inhaltlich gefiel mir das Buch so mittelmäßig. Ich habe es ganz gerne zu Ende gelesen und mich durchaus unterhalten gefühlt. Den aufzuklärenden Mord mit Verstrickungen in den illegalen, internationalen Waffenhandel in Verbindung zu bringen, klang für mich nach einem viel versprechenden Ansatz. Auch das wiederholte Hinterfragen, welche Rolle die Politik in diesem Geschäft spielt, fand ich interessant und wichtig. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut lesbar. Was mir gefehlt hat, war jedoch richtige Hochspannung oder alternativ mehr interessante, lokalkoloritisch gefärbte Passagen. Die etwas eigenbrötlerische Hauptfigur, Kommissarin Maas, hat mit ihrem Lebensgefährten Tomkin, einem Londoner Schriftsteller, eine interessante Figur zur Seite gestellt bekommen, der auch ihre eigenen Rolle deutlich facettenreicher werden lässt. Unterm Strich bin ich persönlich aber zugegebenermaßen leider nicht schrecklich neugierig geworden auf die Fortsetzungen dieser Reihe, von der es - für alle Leser/innen, denen es anders geht -  bereits sieben weitere Bände gibt.

2 Kommentare:

  1. Wäre für mich besonders interessant gewesen, eine Krimiserie aus unserer Stadt zu lesen. Vielen Dank für Dein ehrliches Urteil!

    Herzliche Grüße,
    Maike

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  2. Gerne. Vielen Dank fürs Vorbeischauen!
    Viele Grüße
    Gesa

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Viele Grüße
Gesa