Montag, 19. Mai 2014

Rezension: Faule Kobra

Man stelle sich vor: Kurzfristig konnte man bei der Arbeit mehrere Wochen Urlaub nehmen, um mit der gut gefüllten Kreditkarte eines guten Freundes quer durch die ganze Welt zu reisen. Damit es dabei nicht zu einsam wird, lädt man noch seine Partnerin für diese Unternehmung ein. Ganz ziellos wird nicht gereist. Es gibt einen Auftrag zu erfüllen. Die Statue eines indischen Elefantengottes, deren Einzelteile ausgerechnet James Cook auf seinen Reisen überall auf der Welt versteckt hat, muss wieder zusammengesetzt werden. 
Darum ungefähr geht es in dem Buch "Freitags in der Faulen Kobra" von Stefan Nink, das ich in den vergangenen Tagen gelesen habe. Neidisch sein darf man als Leser hier auf die Hauptfigur Siebeneisen. Dieser Siebenstein macht Urlaub in einem indischen Palasthotel, als ihn der Maharadscha zu sich bittet. Aus dem Palast ist ein Teil einer Statue des Elefantengottes Ganesha verschwunden. Der Figur werden Kräfte nachgesagt, dem Herrscherhaus des Maharadschas Ruhm und Reichtum zu garantieren. Damit die Statue nicht in fremde Hände gerät, wurde sie vor vielen Jahren in mehrere Stücke zerteilt, die dann der Entdecker James Cook auf seinen Reise an verschiedenen Orten der Welt versteckte. Siebeneisen wird gebeten, sich auf die Suche zu begeben und die Statue wieder zusammenzusetzen. Er wird dabei begleitet von seiner amerikanischen Partnerin Lawn. Mehr oder weniger hilfreiche Unterstützung bekommt er zudem von seinen Freunden Wipperfürth und Schatten, die in Indien im Archiv des Palasts des Maharadschas nach Hinweisen auf die Verstecke der Statuenteile suchen. Zu ihrem Hauptquartier haben sie das Teehaus Zur Faulen Kobra auserkoren, dass nach der Bewohnerin des Bastkorbs benannt ist, der in diesem Teehaus auf der Theke steht. Siebeneisen und Lawn reisen u.a. nach Tonga, nach Neuseeland, Südafrika, Hawaii und Kanada. Dabei sind sie nicht allein mit ihrer Suche. Ein Unbekannter ist ihnen scheinbar immer einen Schritt voraus.

Warum hat mich gerade dieses Buch interessiert, von dem bei bloggdeinbuch nicht einmal alle zehn zur Verfügung gestellten Rezensionsexemplare abgerufen wurden? Zum einen habe ich wohl eine Schwäche für merkwürdige Titel. In unserer Tageszeitung hatte ich zudem bereits eine positive Rezension gelesen, die mich neugierig machte. Meine Buchhändlerin hatte bereits den Vorgängerband "Donnerstags im Fetten Hecht" sehr empfohlen. Diesen ersten Band muss man übrigens meines Erachtens nicht zwingend vor der "Faulen Kobra" gelesen haben. Den Reiz dieses Buches macht für mich eindeutig der häufige Schauplatzwechsel aus. Man spürt, dass der Autor selbst wie seine Hauptfigur "Hummeln im Hintern" hat und regelmäßig ein "Kribbeln in den Füßen" (S. 73) verspürt. Stefan Nink ist Reisejournalist, der bereits viele Reportagen und Reisebücher veröffentlicht hat. Die Beschreibungen der reizvollen Ziele, die Siebeneisen auf seiner Suche nach der Elefantengottstatue bereist, lassen vermuten, dass der Autor schon einiges davon selbst gesehen und erlebt hat. Insgesamt fand ich das Buch ganz unterhaltsam. Richtig gefesselt hat mich die Handlung jedoch nicht. Am interessantesten fand ich die ganz unterschiedlichen Handlungsorte. Wo es wohl in einem dritten Band hingehen würde? An eine Fortsetzung scheint jedenfalls schon gedacht zu sein. Kam da nicht u.a. schon eine Kneipe zum Verrückten Walross vor?

Zur Verfügung gestellt wurde mir "Freitags in der Faulen Kobra" dankenswerterweise von bloggdeinbuch und dem Limes-Verlag. Bestellen kann man das Buch hier.

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Gesa