Montag, 29. September 2014

Theater: "Gift"

Am Samstagabend ergab sich für mich mal wieder eine der derzeit eher seltenen Gelegenheiten, ins Theater zu gehen. Im Deutschen Theater in Berlin wurde "Gift" von der niederländischen Autorin Lot Vekemans aufgeführt. Worum es geht? In Kürze: Ein Mann und eine Frau verlieren erst das gemeinsame Kind, dann sich selbst und dann einander. So beschreibt es einer der beiden Protagonisten auf der Bühne sehr treffend. 
Zwischen ihrem letzten Treffen und dem Wiedersehen liegen neun Jahre, in denen beide unterschiedlich mit ihrer Trauer umgegangen sind und sich auch ihre Lebenswege unterschiedlich entwickelt haben. Beim Wiedersehen kommt es zu Momenten der Sprachlosigkeit, der Wut, des Aussprechens von Enttäuschungen - und schließlich zu gemeinsamer Trauer, die in den Jahren zuvor nicht möglich gewesen schien. 
Das Stück ist relativ kurz, knapp 1,5 Stunden ohne Pause. Es gibt nur ein Bühnenbild, eine nüchterne Friedhofshalle, und nur die beiden (großartigen!) Schauspieler Ulrich Matthes und Dagmar Manzel. Eine ergreifende, sehr emotionale Inszenierung, die auch im Publikum für die ein oder andere Rührung sorgte. Zugegeben - auch ich brauchte zwischendurch ein paar Taschentücher und hatte anschließend keine große Lust mehr, mich noch ins Berliner Nachtleben zu stürzen. Aber irgendwie ist es ja auch gerade schön, dass Theater solche Empfindungen auslösen kann, oder?

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Gesa