Dienstag, 17. September 2013

Mit Baby in der Bahn

An diesem Wochenende haben wir die Deutsche Bahn auf ihre Kinderfreundlichkeit getestet. Für mich ging es für ein Wochenende nach Berlin,  Baby inklusive. So kam der kleine Sonntagsjunge zu seiner Premiere als Zugfahrer - und dann sogar gleich im ICE. 

Im Vorfeld hatte ich mir einige Gedanken darüber gemacht, wie so eine ca. 6-stündige Zugfahrt inkl. (mindestens) zweimal umsteigen wohl werden würde: Soll ich den Kinderwagen mitnehmen oder lieber die Trage? Rucksack oder Rollkoffer? Wie kann ich mit dem Kinderwagen ein- und aussteigen? Passt er im Zug durch die Gänge? Wo kann ich ihn dann lassen? Wie klappt das Brei füttern unterwegs? Letztendlich habe ich mich für die Kombination Buggy + Rucksack entschieden.

Und... zwei sehr unterschiedliche Fahrten erlebt. Auf dem Hinweg hat alles sehr gut geklappt. Beim Umsteigen hatten wir jeweils genug Zeit und einen Aufzug in der Nähe. Die Reservierung im Kleinkindabteil war Gold wert. Den Kinderwagen konnten wir dort direkt neben unserem Platz abstellen. Unterwegs hat der kleine Sonntagsjunge zwei Breimahlzeiten gefuttert, die man im Bordbistro aufwärmen lassen konnte, seinen Mittagsschlaf gemacht und wurde in der Toilette mit Wickeltisch gewickelt, die praktischerweise direkt neben unserem Abteil lag. Zwischendurch wurden die größeren Kinder in unserem Abteil von der Bahn mit Spielzeug und Gummibärchen beschenkt. 

Auf dem Rückweg kam es wie so oft: Mein Termin war eher beendet als angekündigt und es ergab sich die Möglichkeit, mit einem kurzen Sprint zum und im Bahnhof einen früheren Zug zu erwischen und zwei Stunden eher zu Hause zu sein - eine verlockende Option, nur leider ohne Sitzplatzreservierung. Der ICE war bis auf den letzten Platz gefüllt, auch die beiden Kleinkindabteile. Wir konnten nur noch in einem der eher breiteren Gangabschnitte einen Stehplatz bekommen. Ich habe mich schon ein wenig darüber geärgert, als...

dann die Klimaanlage im Zug kaputt ging und die Innentemperaturen in den Abteilen langsam aber sicher anstiegen. Und genauso langsam, aber sicher, verwandelte sich unser Stehplatz zu einem der kühlsten Plätze im Zug. An jedem Bahnhof strömten die Reisenden zu den Türen, um ein wenig Luft zu schnappen. Manche blieben lieber noch ein Weilchen im Gang stehen, als ihren Sitzplatz wieder in Anspruch zu nehmen. Zwischendurch wurde medizinisch ausgebildetes Personal in eines der Kleinkindabteile gebeten. Später gab es einen Notarzteinsatz an unserem Zug. 

Und wir? Fanden unseren Stehplatz gar nicht mehr so schlecht. Der Kleine hat auch hier ganz pflegeleicht seinen Mittagsbrei gefuttert, einen langen Mittagsschlaf gemacht und ansonsten sehr gerne aus dem Fenster gesehen. Am spannendsten scheint in dem Alter der Moment zu sein, wenn der Zug wieder aus dem Bahnhof fährt. Ich habe mich einfach auf den Boden gesetzt und bin zwischendurch mal wieder dazu gekommen, etwas zu Lesen. 

PS: Mir ist aufgefallen, dass wir gleich zwei ähnliche Bilderbücher zum Thema Fahrzeuge dabei hatten - und in keinem der beiden war ein Zug drin. Nur Autos, Flugzeuge, Schiffe, Baufahrzeuge, Busse... komisch, oder?

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Gesa