2,5 Jahre ist es nun her, dass ich an dieser Stelle zuletzt einen Eintrag gemacht habe. Verschiedene Gründe haben dazu geführt, dass hier eine Auszeit nötig war. Vom Mai 2019 datierte mein letzter Post. Am Ende des Jahres 2019 habe ich nur eines gedacht: Was war das für ein anstrengendes Jahr! Wir hatten meinen Vater nach einer schweren Krebserkrankung verabschieden müssen, seinen Haushalt auslösen und das Haus verkaufen müssen. Es gab eine weitere schwere Diagnose zu verkraften und für meinen Bruder, der mit einer geistigen Behinderung lebt, habe ich die rechtliche Betreuung übernommen. Unser eigenes Haus haben wir ebenfalls verkauft, ein neues gebaut, einen Umzug zu sechst bewältigt. In der Zwischenzeit war unsere jüngste Tochter im Sommer 2019 auf die Welt gekommen. Es waren also durchaus schöne, wie traurige, in der Summe aber viele und Kraft brauchende Lebensereignisse, die unser Jahr 2019 prägten. An Silvester war ich mir sicher: 2020 kann nur entspannter werden.
Dann kam Corona.
Gerade, als ich dachte, dass das Leben nun wieder auf halbwegs geraden Gleisen verläuft, wirbelt so ein Virus es erneut durcheinander. Monatelang zuhause mit den Kindern. Staunen darüber, wie gut sie das mitmachen, es akzeptieren, dass zunächst Spielverabredungen nicht mehr möglich sind und wir sehr viel Zeit zu fünft oder zu sechst verbringen. Ein anderer Tagesrhythmus wird erforderlich: Viel mehr Mahlzeiten zubereiten, Küche aufräumen, Wäsche waschen, trösten, vorlesen, spielen als je zuvor. Homeschooling statt Schule oder auch Fernunterricht, Vokabeln üben, Matheaufgaben korrigieren, Unleserliches in Leserliches verwandeln lassen. Immer wieder: Motivieren. Dabei: Homeoffice. Das kenne ich mit nur einem Kind schon ziemlich gut. Mit allen ist das allerdings wirklich eine andere Nummer. Das schlechte Gefühl, dass es an allen Enden zu wenig ist, wird zum ständigen Begleiter. Aber natürliches da auch viel Dankbarkeit, insbesondere für drei Dinge: Gesundheit, Geschwister und Garten. Unsere Kinder haben - auch in den Lockdown-Zeiten - zumindest sich selbst als Spielkameraden. Wir können jeden Tag einfach an die frische Luft gehen, mindestens in den Garten, schaukeln, rutschen, Ball spielen. Zudem staune ich darüber, welche Kräfte und Ideen dieser gesellschaftliche Stillstand bei vielen Menschen frei setzt. Die Flötenlehrerin unserer Kinder produziert beispielsweise nun tolle Videotutorials, ihr Unterricht läuft per Skype weiter. Insgesamt geht es uns gut. Niemand von uns hat sich (bis heute) infiziert. Silvester 2020 konnte ich dennoch nur kopfschüttelnd auf ein weiteres, verrücktes und anstrengendes Jahr zurückblicken.
Und nun? Rückblickend ist im Jahr 2021 vieles mittlerweile schon Normalität geworden, was vor wenigen Jahren noch unvorstellbar schien. Die Kinder muss ich manchmal daran erinnern, dass sie die Masken draußen oder zuhause gerne auch wieder absetzen dürfen. Das regelmäßige Testen nimmt beispielsweise auch die 4-Jährige gern in Kauf, wenn es den Weg ins Schwimmbad ermöglicht. Die Impfungen geben Hoffnung, vor schwereren Krankheitsverläufen geschützt zu sein. Die Kinder treffen ihre Freunde und Großeltern wieder regelmäßig. Ebenso regelmäßig sorgen Quarantänen für Auszeiten. Insgesamt sechs Wochen war im zurückliegenden Jahr immer mal wieder eines unserer Kinder als Risikokontakt in Quarantäne.
Jetzt steht Silvester wieder vor der Tür. Man spricht zunehmend darüber, dass aus der pandemischen allmählich eine endemische Lage werden könnte, irgendwann. Ich merke, dass ich etwas schulterzuckend in die Zukunft schaue. Eine Prognose, wie 2022 wohl sein wird, wage ich nicht. Manches, was sich in der Pandemie entwickelt hat, wird uns wohl erhalten bleiben, vermute ich. Manches, was zwischenzeitlich nicht mehr möglich war, wird vielleicht zurückkehren.
Ob für mich persönlich dazu auch gehört, ab und an dieses Forum hier mal wieder zu nutzen, um meine eigenen Gedanken und Ideen zu sortieren und andere daran teilhaben zu lassen? Und wenn ja: Wie wieder einen Anfang finden? Ich wage es einfach mal ganz vorsichtig, ohne große Vorsätze, was Inhalte, Frequenz, Ausmaß etc. angeht. Und lasse einfach nur einen Hinweis darauf hier, dass ich Lust dazu hätte. Vielleicht reicht das ja, für einen vorsichtigen Neuanfang...
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Gesa