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Donnerstag, 27. Juni 2024

"Verrat auf Helgoland" [Rezension, Werbung]

"Dieses Mal wird es richtiger Urlaub", denkt sich Kommissarin Friederike von Menkendorf, als sie auf die Nordseeinsel Helgoland übersetzt. Ein Urlaub, den sie auch nutzen möchte, um ihren Freund Harry Kruss von der Helgoländer Wasserschutzpolizei zu sehen und vielleicht etwas Klarheit in ihre Beziehung zueinander zu bekommen. Harry ist jedoch nun mit Jana zusammen, die für das Marketing der Insel zuständig ist und gerade sehr unter Druck steht. Ein einflussreicher Journalist reist an, der mit einem positiven Beitrag der Insel viele neue Buchungen bescheren könnte, allerdings auch für bitterböse Verrisse bekannt ist. Er soll Helgolands reizvollste Seiten kennenlernen. Leider entpuppt er sich als ziemlicher Widerling, was es den Leserinnen und Lesern leichter macht, sich nach etwa einem Viertel der Geschichte von ihm zu verabschieden: Er wird tot in der Kapitänssuite aufgefunden. Unter Verdacht stehen schnell seine Noch Ehefrau und sein Nicht-mehr-Geschäftspartner, doch auch einige andere Personen auf der Insel haben ihre Geheimnisse. Und welche Rolle spielt die Hotelbesitzerin, der es ein großes Anliegen ist, ein Stück der Geschichte Helgolands in neuem Licht erscheinen zu lassen? Licht ins Dunkel könnten vielleicht die Filmaufnahmen des Journalisten bringen, doch die scheinen verschwunden zu sein.

Wetter, Wind und Wellen sorgen dafür, dass kaum jemand im Zeitraum der Handlung die Insel erreichen oder verlassen kann. Der Täter oder die Täterin müssen sich also noch auf der nur etwa einen Quadratkilometer großen Hochseeinsel aufhalten. Da so auch keine Verstärkung möglich ist, findet zudem der Urlaub von Friederike von Menkendorf ein rasches Ende. Gemeinsam mit Harry Kruss nimmt sie die Ermittlungen auf.

Auf 374 Seiten gelingt es der Autorin, Susanne Ziegert, die selbst in Norddeutschland lebt, verschiedene Plots miteinander zu verflechten: Der Angriff auf Helgoland in der NS-Zeit und der gescheiterte Versuch einer Widerstandsgruppe, die Insel vorher friedlich zu übergeben, stehen im Mittelpunkt. Dazu wird die aktuelle Geschichte immer wieder um fiktive Tagebuch-Einträge aus der Vergangenheit angereichert. Parallele Handlungsstränge drehen sich um den geschassten Geschäftsführer, um sexuelle Übergriffe und zwischenmenschliche Beziehungsfragen.  

"Verrat auf Helgoland" ist der mittlerweile fünfte Band von Susanne Ziegert um die Kommissarin Friederike von Menkendorf, den man aber auch sehr gut lesen kann, ohne die anderen zu kennen. Sie alle spielen an der Nordsee. Insbesondere die historischen Bezüge, aber auch die Schilderungen des abgeschiedenen Handlungsorts mit seinen roten Felsen und kleinen Häuschen, haben das Buch für mich lesenswert gemacht. Interessante Lektüre für den nächsten Nordseeurlaub - insbesondere für Krimifans!


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Gesa